Unsere erste Hausbootreise in der Franche-Comté

Was waren wir aufgeregt! Das sollte unsere erste Hausbootreise werden. In Dole übernahmen
wir für ein Wochenende im Frühherbst unsere Nicols DUO, ein modernes, trotzdem gemütliches, super ausgestattetes und sehr gepflegtes Boot, exzellent konzipiert für ein Paar.

Unsere Sorge wegen der französischen Sprache war unbegründet, hocherfreut konnten wir
feststellen, dass die Sektretärin im Büro eine Deutsche war. Die Papiere zur Bootsübernahme
waren schnell und in sehr netter Atmosphäre erledigt, und dann konnten wir unser Traumschiff entern.

Nachdem wir unseren Wagen ausgeladen hatten und vom sehr sympatischen Basisleiter zur Garage geführt und per Auto dann wieder in den Hafen zurückgebracht worden waren ( sehr amüsant und gut organisiert: mein Mann folgte dem Nicols-Auto mit unserem Fahrzeug und fuhr im Konvoi mit noch zwei anderen Kunden), konnte es losgehen. Die Spannung bezüglich der Einführung ins
Kapitänsleben wuchs. Nach einer kurzen Zeit kam der sehr freundliche und vor allem geduldige
Mechaniker zu uns an Bord, um uns alles zu erklären. Leider konnte der Mitarbeiter nun ausser
der wichtigsten Begriffe kein Deutsch, aber das machte letztendlich nichts aus. Alles war durch
Zeigen und Gestik zu erklären. Nachdem der Mechaniker uns dann auch noch in die erste Schleuse
begleitete, fühlten wir uns für unsere Flusskreuzfahrt 100%ig gewappnet. Mit ein bisschen
Umsicht war es ein Kinderspiel, unser Boot zu manövrieren und aufgrund der auf 8 kmh begrenzten
Höchstgeschwindigkeit auf dem Kanal Rhone au Rhin und auf der Saône hatten wir neben dem
Navigieren auch noch genügend Zeit, die wundervolle grüne Landschaft zu geniessen und die
zahlreichen Tiere zu beobachten. Apropos Tiere: von Mücken wurden wir dank der Moskitonetze
vor den Fenstern unseres schwimmenden Zuhauses verschont.

Als Anfängern wurde uns empfohlen, auf die Saône zu fahren, und wir haben diesen Ratschlag
nicht bereut. Die Route ist sehr schön und einfach zu fahren.Auf dem Weg zur Saône auf dem
Kanal mussten wir 9 Schleusen passieren, danach auf der Saône ruhiges Tuckern ohne Probleme. Die 1. Nacht verbrachten wir in der Natur (spannend: mittels zweier Pieken machte mein Mann das Boot am Ufer fest, ich konnte dann komfortabel über den auf dem Boot befindlichen Alusteg ans Ufer gelangen). Mit einem gemütlichen Abendessen an Bord und einer traumhaften Stille beschlossen wir diesen 1. Tag unserer Reise. Ich habe selten so gut geschlafen..

Nach einem ausgiebigen Bordfrühstück fuhren wir am nächsten Tag ganz in Ruhe St. Jean de Losne an, wo wir am frühen Abend in einem sehr netten Restaurant an der Hafenpromenade mit Blick auf die Saône und vielen direkt dort festgemachten Booten einen Aperitif nahmen und anschliessend dort auch zu Abend assen. Wie stimmungsvoll!

Am nächsten Tag ging es dann die Saône Richtung Norden bis Auxonne. Stadtbummel mit
Flohmarkt und Schnäppchen. Wir verbrachten die Nacht dann aber nicht dort im Hafen, sondern bewegten uns wieder zurück Richtung Dole, da wir ja am nächten Tag das Boot um 17.00 Uhr
dort wieder abgeben mussten. Bereits zurück im Kanal (die Schleusen « machten » wir jetzt
schon mit links) legten wir für die Nacht wieder in der Natur an, das hat uns einfach zu gut gefallen!

Dann brach schon der letzte Tag unserer Schiffsreise an. Gegen 14.30 begrüsste uns von weitem
schon die sagenhafte Kathedrale von Dole. Im Hafen angekommen kam recht bald der Basisleiter
auf uns zu, um mit meinem Mann das Auto aus der Garage zu holen. In der Zwischenzeit begann
ich, das Boot innen sauber zu machen, nachdem mein Mann nach ca. 15 Minuten mit unserem Wagen im Hafen eingetroffen war, reinigte er das Boot von aussen. Als wir gegen 16.30 mit
allem fertig waren, sagten wir dem Basisleiter bescheid, der dann den Zustand des Bootes überprüfte und uns zum Zahlen des Diesels ins Büro schickte, wo uns wieder die deutsche Sekretärin empfing. Sie hatte den Betrag schon ausgerechnet, nach dem Bezahlen bekamen wir die beiden Kautionen zurück und die Rückgabe des Bootes lief weitaus unkomplizierter und vor allem
schneller, als wir es uns vorgestellt haben. Tja und dann mussten wir uns von unserer DUO und Dole verabschieden.

Das war mit Sicherheit nicht unsere letzte Hausbootreise gewesen. Und dass das Wetter auch noch
so gut mitgespielt hat (immerhin sind wir das erste Oktoberwochenende unterwegs gewesen), war
natürlich auch super. Wir haben in der Planung, nächstes Jahr wieder zu der tollen Basis in Dole zu kommen, diesmal mit einem befreundeten Pärchen, und eine ganze Woche lang die Natur, Sehenswürdigkeiten und das gute französische Essen Richtung Besancon auf dem Doubs – jetzt sind wir ja keine Anfänger mehr ! – zu geniessen.
Wäre es doch schon soweit !!!

Lieben Dank nochmal an die Doler Nicols-Crew

Sabine und Kasper G., Freiburg

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